Wetterglück auf dem Jahresausflug

In diesem verregneten Sommer war dem Tagesausflug des Gemeinnützigen Frauenvereins ins Berner Oberland Wetterglück beschieden. Es fiel kein einziger Tropfen Regen, und sogar die Sonne strahlte zeitweise vom Himmel.

Entsprechend gut war die Stimmung unter den 22 Obfelderinnen, die sich am 19. August kurz nach 7 Uhr auf die Reise begaben. Nach einer eineinhalbstündigen Bahnfahrt ab Zürich trafen wir in Thun ein. Die eine Hälfte gut gestärkt mit Kaffee und Gipfeli im Zug, die andere Hälfte allerdings mit leerem Magen,  weil die Kaffeemaschine wegen dem Ansturm den Geist aufgegeben hatte.

In Thun wechselten wir auf das Schiff nach Oberhofen. Das imposante Schloss mit den malerischen Seetürmchen liegt inmitten eines englischen Landschaftsgarten direkt am Thunersee. In einer einstündigen Führung erfuhren wir viel Wissenswertes zur wechselvollen Geschichte des Schlosses und deren Besitzer. Ursprünglich als Burg gebaut, diente das Gebäude als Landvogteisitz, gelangte dann in den Besitz der neuenburgisch-preussischen Grafen von Pourtalès und 1940 in den Besitz eines amerikanischen Rechtsanwaltes. Während rund 50 Jahren war das Schloss eine Filiale des Historischen Museums Bern. Heute ist das Schloss im Besitz einer privatrechtlichen Stiftung. 

In den Räumlichkeiten wird die bernische Wohnkultur vom 16. bis zum 19. Jahrhundert  gezeigt. Grosse Räume mit reich verzierten Decken und getäferten Wänden zeugen vom damaligen gesellschaftlichen Leben. Auf dem Rundgang genossen wir immer wieder die herrliche Aussicht auf den See und die Berge. 

Nach dem Rückblick in vergangene Zeiten, versprach uns die kompetente Führerin „einen Ausflug in den Orient“. Nach anstrengendem Treppensteigen bis hoch oben in den Turm dann die Überraschung: Ein grosser, bunt geschmückter orientalischer Rauchsalon wie man ihn aus Filmen kennt. Erbauen lassen hatte diesen einer der früheren Besitzer, der als Botschafter in Konstantinopel, dem heutigen Istanbul,  amtete. Die Schnitzereien an den Wänden sind nach Originalvorlagen von Brienzer Schnitzern gemacht worden.

Das feine Mittagessen genossen wir ein paar Schritte weiter im Restaurant „Ländte“. Während ein Teil unserer Gruppe anschliessend das Schiff nach Thun bestieg, spazierten die anderen im wunderschönen englischen Park mit farbenprächtigen Blumeninseln.

Zurück in Thun verblieb ausreichend Zeit zum Spazieren in der malerischen Altstadt, zum „Käffele“ oder „Lädele“. Alle waren restlos begeistert vom „Inseli“, dem Stadtzentrum, das von beiden Seiten von der Aare umflossen wird.

Ein herzliches Dankeschön geht an die Präsidentin, Silvia Egli, die den Ausflug organisiert hat. 

Marlise Schori 

Wetterglück auf dem Jahresausflug