Unser Verein hatte im April 2011 Grund zum Feiern: Der gemeinnützige Frauenverein Obfelden besteht seit 110 Jahren. Mitglieder und Gäste erlebten einen stimmungsvollen Abend im Singsaal „Chilefeld“.

Mit einem „Summerjutz“ sorgte das „Chörli Beinwil“ schon beim Apéro für heitere Gesichter. Beim ausgezeichneten Nachtessen (Catering Uschi Schneebeli) wurde die Gelegenheit für Gespräche und Kontakte ausgiebig genutzt.

Viel Beifall ernte Präsidentin Silvia Egli mit ihrem Rückblick auf die Vereinsgeschichte. Mit dem Ziel, Kranke, Arme und Bedürftige zu unterstützen, wurde der Verein 1901 gegründet. Der Mitgliederbeitrag betrug damals einen Franken! Die Frauen trafen sich zum gemeinsamen Handarbeiten und verschenkten Pullover, Socken und Kleider an Bedürftige. Wöchnerinnen erhielten eine Babyaussteuer, ein Nachthemd und ein Leintuch. Während des ersten und zweiten Weltkrieges wurden Soldaten-Päckli versandt. Auch politisch war der Verein aktiv und engagierte sich schon früh für das Frauenstimmrecht, wovon die männlichen Dorfbewohner alles andere als begeistert waren.

„Gemeinnützigkeit ist auch heute noch ein wichtiger Teil unserer Arbeit“, betonte Silvia Egli. Jedes Jahr färben die Mitglieder Eier für „Terre des Hommes“, vor Weihnachten werden Geschenke für alleinstehende Dorfbewohner über 75 vorbereitet und Guetzli für die Insassen des Gefängnisses in Affoltern gebacken. Zudem spendet der Frauenverein regelmässig einen grosszügigen Betrag an eine soziale Organisation im Bezirk. Auch das Gesellige wird gepflegt mit Kursnachmittagen, Führungen und Ausflügen. Dieses Jahr stehen zum Beispiel der Besuch im Bundeshaus, eine Führung im Opernhaus Zürich und ein Weidenflechtkurs auf dem Programm.

Der Vorstand des Frauenvereins Obfelden (von links): Esther Intrass, Silvia Egli, Susanne Stamm, Marlise Schori, Silvia Duschen, Antoinette Hess

Gut verankert im Dorf

Frans Luttikhuis, Präsident der reformierten Kirchenpflege, dankte für die gute Zusammenarbeit und wies auf ein weiteres, kleines Jubiläum hin: Seit zwanzig Jahren offeriert der Frauenverein einmal pro Monat den „Chilekafi“ nach dem Gottesdienst.

Den Dank der Gemeinde überbrachte Gemeindepräsident Thomas Ammann. Er erwähnte die gute Verankerung des Frauenvereins im Dorf. In seiner Eigenschaft als Sozialvorstand lobte er insbesondere das gemeinnützige Engagement. Auf die angenehme Zusammenarbeit wies ebenfalls Rita Marfurt, Präsidentin des katholischen Frauenvereins, hin

„Ein sehr schöner Abend“ war der einhellige Tenor der 53 Anwesenden. Apropos Tenor: mit ihren wunderschönen Stimmen begeisterte das „Chörli Beinwil“. Der Hit „Ewigi Liebi“ zählte zu den Höhepunkten des Abends.

(von links:) Frans Luttikhuis, Silvia Egli, Thomas Amman
Engagierte Frauen seit 110 Jahren